Sanierung für die Zukunft

In puncto Klimaschutz und Digitalisierung geht die Gemeinde Haselbachtal im Landkreis Bautzen mit gutem Beispiel voran: Auf einem von Frauenrath sorgfältig saniertem Baufeld wird bald ein „Energieautarkes Gemeindeamt 2.0“ entstehen.

Die erschließungsbegleitende Bodensanierung, die ein Recycling-Team von Mitte Juli bis Ende November 2023 durchgeführt hat, bildet die Grundlage für ein nachhaltiges Stück Zukunft. Denn das Gebäudeensemble, in welchem das Gemeindeamt mit Gemeindesaal und die neue öffentliche Bibliothek Platz finden, wird die benötigte Energie für Strom und Wärme weitgehend selbst vor Ort erzeugen. Gleichzeitig wird ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung getan, da mit dem Neubau die technischen Voraussetzungen für einen volldigitalen Verwaltungsablauf geschaffen werden.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Standort seit den 1920er-Jahren vor allem industriell genutzt wurde. Hier befand sich einst eine Fließ-, Teer- und Weißstrickfabrik, in der u. a. die Imprägnierung von Seilen mit erhitztem ELASKON vorgenommen wurde, einem Produkt der ehemaligen DDR, das auch heute noch zur Unterboden- und Hohlraumkonservierung genutzt wird.

„Mit gutem Beispiel voran“

 

Vor gut 20 Jahren ist der Produktionsstandort bereits rückgebaut worden. Eine Bodensanierung stand bis vor Kurzem jedoch noch aus. „Für unser Team“, berichtet Bauleiter Mike Töpfer, „lag der Fokus auf der Belastung mit Mineralölkohlenwasserstoffen. Allerdings gab es auch weitere Kontaminationsbereiche mit quasi sämtlichen Kontaminationsstufen bis hin zu gefährlichem Bauschutt und Boden.“

Der Sanierungsbereich umfasste eine Fläche von ca. 2.000 und wurde bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von 3,5 m ausgehoben. Zur Straße hin musste die Baugrubenböschung durch Berliner Verbau zusätzlich abgesichert werden.

Die Arbeiten sind im Schwarz-Weiß-Bereich mit Luftüberwachung und Bewässerungsanlage zur Staub- und Gasbildungsverhinderung durchgeführt worden. Der Zugang zum Sanierungsbereich erfolgte dabei über eine Personal- bzw. Materialschleuse. Zum Abschluss wurde die Baugrube nach hydrogeologischen Vorgaben rückverfüllt. Die kontaminierten Materialien wurden von der Baustelle abtransportiert und in den umliegenden zugelassenen Entsorgungsanlagen fachgerecht entsorgt, ein großer Teil davon in der Entsorgungsanlage der Unternehmensgruppe Frauenrath in Großröhrsdorf.

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