Dresdner Ferdinandplatz

Vorbereitung für ein Megaprojekt

Noch bis zum Frühjahr 2021 ist die Frauenrath Recycling GmbH aus Großröhrsdorf an der Vorbereitung für ein echtes Megaprojekt in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden beteiligt. Es handelt sich hierbei um den geplanten Bau eines neuen städtischen Verwaltungszentrums mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro.

Entstehen soll das imposante Gebäudeensemble auf dem Dresdner Ferdinandplatz, der noch vor einiger Zeit als Parkplatz genutzt wurde. Im Auftrag der Elbmetropole ist das Frauenrath-Team in Arbeitsgemeinschaft seit Mitte Februar dieses Jahres im Einsatz, um eine etwa 100 m lange und bis zu 73 m breite Baugrube herzustellen. Insgesamt werden dabei 61.000 t Bodenmaterial ausgehoben.

Der Untergrund hat es allerdings in sich: Das in der Dresdner Altstadt an der St. Petersburger Straße und Waisenhausstraße gelegene, etwa ein Hektar große Areal ist ein zentraler Platz, an dem Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet werden. Nachdem die Asphalt- und Deckschichten zuvor abgetragen worden sind, werden die weiteren Tiefbauarbeiten einige Zeit in Anspruch nehmen. Denn die Baugrube muss in Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Landesdirektion Sachsen und dem Landesamt für Archäologie Schicht für Schicht bis zu einer Tiefe von vier Metern abgetragen werden. In einigen Abschnitten geht es sogar noch weiter hinab. Hier werden Grabungen von bis zu sieben Metern Tiefe vorgenommen.

„Für uns bedeutet dies konkret“, so Bauleiter Mike Töpfer, „dass wir hier vor allem mit zwei kleineren Baggern im Einsatz sind und jeweils ein Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und des Landesamtes für Archäologie an der Baggerschaufel stehen und den Bodenaushub ganz genau kontrollieren.“ Es geht dabei nicht nur um Weltkriegsbomben, das Gebiet ist auch aus archäologischer Sicht ausgesprochen interessant. Die Arbeiten werden auch deshalb mit größter Sorgfalt und Vorsicht vorgenommen, weil die Experten, insbesondere in den Kellern, Spuren der Kriegsereignisse bergen wollen. In den noch tieferen Schichten erhoffen sich die Archäologen zudem Funde, die möglicherweise wichtige Erkenntnisse über die mittelalterliche Geschichte Dresdens zutage fördern.

Fotos: Stephan Floss

Beteiligte Firmen

Zurück